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Ausbildungsort seit mehr als 5 Jahrzehnten

Ehemalige Auszubildende der Thyssen AG besuchen nach 53 Jahren ihren Ausbildungsort – das ZAQ bildet in den Räumlichkeiten heute noch aus

Es ist nicht leicht, sich nach einem halben Jahrhundert gleich an alle Namen zu erinnern, aber die ehemaligen Kollegen erkennen sich beim Treffen vor dem Gebäude wieder. Alle sieben haben bei der Thyssen AG die Ausbildung zum Schlosser absolviert – es war der Jahrgang 1969 bis 1971.

Das Gebäude an der Essener Straße 100 war vor 50 Jahren ein Ausbildungsstandort der Thyssen AG, im Gebäude gegenüber auf der Essener Straße 59 war ein Forschungslabor des Konzerns untergebracht. Vieles hat sich seitdem verändert, einiges ist gleichgeblieben. Das ehemalige Auditorium hat keine Sitzbänke mehr – wie damals – als dort der Theorieunterricht stattfand. An dieser Stelle entsteht gerade das neue Digitalzentrum des ZAQ: Ein Makerspace für Kinder und Jugendliche, in dem mit digitalen Technologien individuelle Produkte hergestellt werden können und sich Interessierte anschaulich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen können.

Die ehemalige Werkshalle für die Schlosserausbildung beherbergt heute zwei Ausbildungsbereiche: Den Bereich Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie den Tischlerbereich. Die Werkbänke stehen zum Teil noch an den gleichen Stellen stellt die Gruppe fest – auch wenn die Modelle neuer sind. Das Gebäude wurde vor gut 25 Jahren vom ZAQ übernommen und wird bis heute für Umschulungen, Weiterbildungen, außerbetriebliche Ausbildungen und Qualifizierungen genutzt, mit einem breiten Angebot im gewerblich-technischen Bereich und im Bereich von Dienstleistungsberufen.

„Aspekte wie Arbeitssicherheit und Lärmschutz haben in den vergangenen Jahrzenten an Bedeutung gewonnen,“ so Martin Grote, Tischlermeister und Ausbilder beim ZAQ. Er berichtet der Gruppe von den Entwicklungen, die das Gebäude und die handwerkliche Ausbildung in den vergangenen Jahrzenten durchlaufen haben. Anders als in hochspezialisierten Betrieben erlernen die Umschüler*innen und Auszubildenden beim ZAQ eine breite Palette handwerklicher Fähigkeiten, die ihnen im späteren Berufsleben zugutekommen.

Mit einem Augenzwinkern erklärt Herr Werner, einer der ehemaligen Auszubildenden und Organisator des Besuchs beim ZAQ: „Uns gefällt die Besichtigung sehr gut, aber wir vermissen die große Werkshalle.“ Natürlich haben die gelernten Schlosser Verständnis für die Modernisierungen, die das ZAQ vorgenommen hat. Die Werkshalle wurde in drei Teile geteilt, um den Anforderungen verschiedener Berufsausbildungen gerecht zu werden.

Bei einer Tasse Kaffee klingt die Führung aus. Ein Ausbildungsvertrag wird vorgezeigt und ein Berichtsheft mit hochakkurater Schrift und präzisen Zeichnungen. Die Ausbildung zum Schlosser war damals sehr breit gefächert: Drehen, Schweißen, Schmieden, sogar der Kranführerschein gehörte zum Ausbildungsprogramm. Man sieht dem Berichtsheft an, dass dieser Beruf Genauigkeit und Geduld erfordert.

Die Gruppe schwelgt in Erinnerungen an eine prägende Phase ihres Lebens und hat die Führung durch die Räumlichkeiten sehr genossen. Wir haben uns als Bildungseinrichtung mit regionaler Verwurzelung sehr über das Interesse an der heutigen Nutzung der Räumlichkeiten gefreut und die Führung sehr gerne ermöglicht.